Solarenergie in der EU stärken: Strafzölle auf Solarmodule aus China
05. Juni 2013 | Anja Hintze
HEIDELBERG - Die EU-Kommission will den Import von Solarmodulen aus China erschweren, um die europäische Industrie der Solarenergie wieder zu stärken. Die deutsche Bundesregierung und andere Mitgliedsstaaten lehnen die Entscheidung aus Brüssel ab. Sie fürchten einen Handelskrieg mit China.
EU gegen Solarenergie aus China
Vor allem deutsche Solarenergie Unternehmen klagten über die Niedrigpreis-Importe aus China. Denn in der Solarenergie-Branche sieht es düster aus. Viele europäische Solarenergie-Unternehmen leiden unter den Dumping-Preisen chinesischer Solarzellen-Hersteller. Viele dieser Solarenergie-Unternehmen mussten bereits Insolvenz anmelden, während sich die Produktion zwischen 2009 und 2010 in China vervierfacht hat. Die EU-Kommission verhängte nun Strafzölle auf Solarmodule aus China. "Unsere Entscheidung ist eine lebenserhaltende Notfallmaßnahme für eine Branche, die schwer unter Dumping-Maßnahmen leidet", so EU-Handelskommissar Karel de Gucht.
Widerstand aus Deutschland: keine Strafen für Solarenergie aus China
Die deutsche Bundesregierung und weitere 17 EU-Staaten lehnen die Entscheidung der EU-Kommission ab. Sie befürchten, dass sich die Strafzölle in der Solarenergie-Branche negativ auf andere Branchen auswirken werden. Diese Angst ist nicht unbegründet. Chinas Ministerpräsident Li Keqiang hat bereits angekündigt, die Wirtschaftsinteressen Chinas zu verteidigen, notfalls auch mit Gegenmaßnahmen. Sollte dies der Fall sein, würde vor allem Deutschland als größter Exporteur darunter leiden. Deutschland exportierte im vergangen Jahr Waren im Wert von 66 Milliarden Euro nach China.
Solarenergie geht’s schlecht – Windkraft wächst
Während die Solarenergie- Branche mit Problemen kämpft, melden Unternehmen aus der Windkraftbranche Wachstum. Laut einer Studie zum Offshore-Markt soll das weltweite Investitionsvolumen für Windenergie aus Offshore-Anlagen bis 2020 auf etwa 130 Milliarden Euro wachsen. Bis dahin sollen Offshore-Anlagen, die etwa einer Leistung von 40 konventionellen Kraftwerken entsprechen, installiert sein. Gute Nachrichten, denn Windenergie soll laut Politik bis dahin etwa zwölf Prozent des Strombedarfs in Europa decken.
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Autor: Anja Hintze
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